Trekking Peers

Picture courtesy H.G. Gruber

Bei der Umrundung des Annapurnas sind wir vielen Menschen begegnet: kanadische Extremsporteltern mit ihren 5 Jährigen Kindern; ein Holländer, der sportlicher ist als sein nepalesischer Guide; israelische Bob Marley Fans; enthusiastisch fotografierende Inder; slowfood liebende Franzosen und einradfahrende Deutsche u.v.m.. Und so unterschiedlich, die Kulturkreise waren, so sehr gleichen wir uns doch alle in unseren grundlegenden Bedürfnissen nach sozialem Austausch, Geborgenheit, Freiheit und natürlichem dem Wunsch nach gutem Essen und Wifi :).

Danke für die gemeinsamen Erlebnisse!

Gebetsmühlen-Karussel

Picture courtesy M. Mann

Wir brechen früh auf um heute rechtzeitig in Chame anzukommen. Auf dem Weg dorthin machen wir Rast an einem Häuschen das eine riesige Gebetsmühle beherbergt. Wir schnappen uns eine der Schlaufen dort angebracht sind und bewegen uns andächtig im Uhrzeigersinn um die Mühle herum.

Picture courtesy M. Mann

Auf einmal stürmen eine Horde von Schulkindern in das Häuschen und lassen sich lachend von der Gebetsmühle im Kreis bewegen. Die Kinder sind total ausgelassen und haben viel Spass. Religion und Leichtigkeit veranschaulicht an dem Toben der Kids: das ist ansteckend und wunderbar. 🙂

Gebetsmühlen, Manisteine und Chörten

Picture courtesy M. Mann

Auf dem Weg nach Chame tauchen wir ein in die buddhistische Welt von Nepal. Wir entdecken die ersten Gebetsmühlen, die unseren Weg säumen.

Picture courtesy M. Mann

Und am Wegesrand türmen sich buddhistische Manisteine auf. Buddhistische Gebetsformeln sind auf diesen Steinplatten eingemeißelt. Vor allem das Mantra „Om mani padme hum“findet sich auf vielen Steinen wieder. Es ist eines der wichtigsten, tibetischen Mantren, und erinnert an die wertvolle Bedeutung des Mitgefühls in uns allen und in der Welt.

In love with Momos

Picture courtesy H. G. Gruber

Ich liebe diese nepalesischen Teigtaschen, die man entweder fritiert oder gedünstet in ganz Nepal essen kann. Auf dem Weg nach Chame sind wir bei dieser freundlichen Nepalesin bewirtet worden und die Momos waren köstlich. 🙂

Picture courtesy H. G. Gruber

Eselkaravane auf nepalesischen Brücken

Picture courtesy H. G. Gruber: Der Ort Tal im Hintergrund

Unsere Trekkingtour bringt uns heute von Jagat nach Tal und am folgenden Tag nach Chame. In Tal lebt die Familie unseres Wanderführers Rambeau und aus diesem Grund verbringen wir die Nacht bei seiner Familie in einer komfortablen, neueingerichteten Lodge. Abends werden wir mit köstlichem, nepalesischem Essen und Musik mit Singen und Tanzen versorgt. Ein paar Trinksprüche dürfen dabei auch nicht fehlen um das nepalesische Bier zu feiern.

Am nächsten Tag brechen wir früh auf zu unserer längere Tagesetappe. Wir schrauben uns kontinuierlich in die Höhe. Als wir an einer beeindruckenden Hängebrücke bei Dahrapani gelangen, kommt uns auf halber Strecke eine Eselherde entgegen.

Picture courtesy M.Mann

Langsam schiebt sich die Tierherde an uns vorbei und einmal mehr staunen wir über das einfache Leben, dass die Nepalesen in dieser wunderschönen, rauhen Wildnis führen.

Apple Pie Tour und Dal Bhat

Picture courtesy M. Mann

Das Anna Purna Trekking wird auch liebevoll Apple Pie Tour genannt? Warum? Es hat damit zu tun, dass es auf den Tagesetappen viele Restaurant gibt wo man neben den asiatischen Köstlichkeiten auch westliches Essen erhalten kann. In Manang gab es sogar eine German Bakery auf 3500m Höhe. Vor dem Erdbeben waren die Hotels auch mit Wifi ausgestattet und sehr komfortabel eingerichtet. Wie die Situation vor Ort aktuell aussieht kann ich nicht sagen.

Das nepalesische Nationalgericht Dal Bhat esse ich am liebsten, weil es neben dem heimisch angebauten Reis und den gelben Linsen auch immer ein schmackhaftes Gemüsecurry mit scharf-sauren Pickles gibt. Vegetarisches Essen kann so gut sein und sei auch an dieser Stelle empfohlen. Da man nicht immer davon ausgehen kann, dass die Kühlkette in den Restaurants funktioniert rate ich dazu nur vegetarische Gerichte zu essen da das Fleisch schnell verdirbt. Aber bei der großen Auswahl an vegetarischen Gerichten fällt es auch nicht schwer mal auf Fleisch zu verzichten.

Namaste 🙂

Von Ngadi Bazar nach Jagat

Picture courtesy M. Mann

Das nepalesische Nationalgericht Dal Bhat kann man neben vielen weiteren internationalen Gerichten in den vielen Pensionen, die auf unserer Trekking Route liegen immer wieder genießen. Den Reis, den es dazu gibt finden wir auf dieser Strecke en masse. Dabei wird der Boden noch von Hand oder mit Hilfe von Kühen umgepflügt. Die Ernte bewerkstelligen keine Maschinen sondern Reispflücker. Abgesehen davon, dass sich viele Bauern die teuren Gerätschaften nicht leisten können, sind die Bedingungen der Reisfelder am Hang auch nicht optimal für Agrarmaschinen.

Reisfelder soweit das Auge schauen kann, wunderschön in Terassen angelegt. „Fifty Shades of green“, das in der strahlenden Morgensonne vor sich hin funkelt. Und wenn man Glück hat springt der Liebste mit ins Bild hinein. 🙂

Picture courtesy M. Mann

Annapurna Trekking: Los gehts!

H.G. Gruber

Am nächsten Morgen starten wir nach einem leckeren Frühstück in einer Pension in Besisahar los in Richtung Ngadi. Wir überqueren unsere erste Hängebrücke. Zum Glück bin ich schwindelfrei und habe kein Problem mit dem emsigen Schaukeln und Quietschen der Brücke. Die erste Etappe führt uns durch saftige Ebenen. Hin und wieder begegnet uns eine Schafherde aber andere Trekker sehen wir nur vereinzelnd auf dieser Strecke. Unser Guide Rambo meinte dass die meisten Touristen die erste Etappe mit dem Jeep bis nach Chyamche (1380m) fahren. Gut für uns. So können wir die nepalesische Landschaft in Ruhe und mit viel Zeit genießen.

Ein Visum für das Annapurna Trekking

Picture courtesy H.G.Gruber

Wir sind gut in Besisahar angekommen, dem Tor zu unserem 135km starken Annapurna Trekking. Die Männer machen sich auf, um nach einem Guide für unsere Tour zu suchen.

Wir planen in 21 Tage von Besisahar (800m) über den Pass Thorung La (5400m) nach Jomsom (2900) zu gehen. Um diese Runde durchführen zu können braucht man ein eine Trekkinggenehmigung und die TIMS Card (Trekkers‘ Information Management System-Karte). Beides haben wir von Kathmandu aus organisiert und gleich noch die jeweiligen Eintrittsgebühren vorab bezahlt. Es ist aber auch möglich die Vorbereitungen in Pokhara zu treffen.

Wer sich näher über die Details informieren mag wird bei diesem interessanten Blog fündig werden: https://www.travelwoman.at/tims-card-trekking-permit-nepal/

Die Männer sind fündig geworden. Wir werden mit einem erfahrenen, lokalen Bergführer und seinem 2 Mann starken Team die 135km lange Route am nächsten Tag beginnen.

Das Kathmandu Besisahar Busrennen

Picture courtesy H.G. Gruber

Wir werden die Anna Purna Umrundung von der nepalesischen Stadt Besisahar zu Fuß aus beginnen. Die Stadt liegt 176km von Kathmandu entfernt und kann mit einem Reisebus in ca. 5 Stunden erreicht werden. Um einen zeitlichen Puffer auf unserer Reise zu haben brechen wir morgens früh auf. Wir brauchen allein 1 Std. um aus der Stadt Kathmandu auszureisen. Als wir den Prithvi Highway erreichen, fallen mir immer wieder bunt bemalte LKWs und Busse auf.

Die hinduistische Göttin Durga, die auf einem Tiger reitet, steht für Achtsamkeit und ist die Schutzheilige der Strassen. Unser Fahrer scheint sich voll auf die Göttin zu verlassen, ohne scheinbar selber achtsam zu fahren. Er liefert sich riskante Überholmanöver mit anderen Fahrzeugen. Passanten und Radfahrer, die auch auf dem Highway unterwegs sind werden mit nur geringem Abstand überholt. Er ist aber nicht der Einzige mit einem riskanten Fahrstil. Ein klassischer Fall von deutschem und nepalesischem Culture Clash in Sachen Fahren. Besonders gern überholt unser Fahrer andere Reisebusse. Den Überholvorgang kündigt er kurzfristig an mit einem Hupen und bringt seinen Bus in Schräglage um in einem Affentempo den vor ihm fahrenden Bus zu überholen. Wahrscheinlich ist das die Konkurrenz. Ich mag gar nicht auf die Strassenseite schauen wo sich immer wieder Fussgänger gefährlich nah aufhalten.

Ein Highway in Nepal bedeutet auch nicht, dass die Strassen breit und gerade verlaufen sondern eng und kurvig verlaufen. Ich habe aufgehört zu zählen wieviele Reisebusse wir überholt haben bzw. wir im Gegenzug auch schon überholt wurden. „Horn Ok Please“ steht auf allen größeren Gefährten und bedeutet, dass manhupend auf sich aufmerksam macht, wenn man ein Auto überholen möchte. Gerade wurden wir wieder von einem Reisebus überholt. Es war ein unnötiges Manöver weil der Bus an einer Autobahnraststelle abbiegt. Unser Fahrer schließt sich seinem Vordermann an und biegt ebenfalls auf den Rastplatz ab. Am Parkplatz angekommen begrüßen sich beide Fahrer. Es stellt sich heraus dass beide Fahrer zum gleichen Busunternehmen gehören und in Kolonne nach Besisahar fahren. Beide Fahrer wechseln sich seit ihrer Abreise aus Kathmandu in ihren Überholmanöver ab. Das wird noch bis Besisahar so weiter gehen. Auf dem Weg dorthin rasten wir noch ein weiteres Mal.

Am späten Nachmittag gelangen wir dann endlich sicher in Besisahar an, dem Tor zu unserem Anna Purna Trekking.