Die tierische Stimme Afrikas

Laut Wikipedia wird der Ruf des Schreiseealders auch die Stimme von Afrika genannt. Dieser Adler gehört zu den mittelgroßen Seeadlern und ist einer der beliebtesten Greifvögel auf dem afrikanischen Kontinent südlich der Sahara. Wir haben ihn natürlich auch am Chobe River angetroffen und ihn bei einer erfolgreichen Fischjagd beobachten können. Hier könnt ihr mal hineinhören wie der Schrei von Afrika klingt. Da kommen gleich schöne Erinnerungen in mir hoch. Viel Spass damit.

Der afrikanische Storch Nimmersatt

Picture credit Hans-Georg Gruber

Es gibt in Afrika eine Vielzahl von wunderschönen, farbenfrohen Störchen, wie z.B. den yellow-billed stork, zu deutsch der Nimmersatt. Dieser Storch ist in Afrika heimisch, ein sogenannter Brutvogel im Gegensatz zu den bei uns heimischen Weiss- und Schwarzstörchen, die in Afrika überwintern.

Ein Nimmersatt ist 1m lang mit einer Flügelspannweite von 1,5m und 2kg Körpergewicht. Ich habe hier diesen wunderbar, detaillierten Blog zu der Zoologie von Störchen im allgemeinen und dem Nimmersatt im Detail gefunden. Dort kann man lesen, dass der Nimmersatt gern in Feuchtgebieten lebt, wie z.b. dem Chobe River und dort im seichten Wasser auf die Jagd nach lebenden Fischen und Invertebraten geht. An seinem Schnabel hat er einen tastempfindlichen Sensor, mit dessen Hilfe er seine Beute wahrnimmt und blitzschnell fangen kann.

Im Blog wird auch kurz darauf eingegangen woher der Name Nimmersatt stammen könnte. Der Storch erschien seinen damaligen Entdeckern wie der griechische König Tantalus. Dieser wurde von den Göttern wegen seines gierigen Lebensstils bestraft und musste in der Unterwelt hungern. Wasser voller Fische wichen zurück, wenn der König sich dem Gewässer näherte. Der Storch, der mit offenem Schnabel durch das Wasser scannt, hat er wohl so einen Eindruck bei seinen zoologischen und Mythologie-philen Entdeckern gemacht.

Kleiner Vogel auf großem Fischfang

Picture credit Hans-Georg Gruber

Der Giant Kingfisher, zu deutsch der Riesenfischer, ist der größte Eisvogel in Afrika. Mit einer Größe von 46cm gehört er jedoch eher zu den kleinen Wasservögeln am Chobe River. Klein, aber Oho. Jeder der den Riesenfischer bei einem Jagdeinsatz schon einmal beobachten konnte ist fasziniert von seiner Art zu jagen. Er ist nämlich in der Lage im Flug über dem Wasser an einer Stelle in der Luft anzuhalten, die Flügel kolibriartig schnell zu schlagen, dadurch sekundenlang in der Luft zu verweilen und dann ins Wasser zu schießen um sich einen Fisch zu fangen. Einen kolibriartigen Flügelschlag wird er wohl nicht ganz haben, aber es ist faszinierend im zuzuschauen wie er sekundenlang ind er Luft „stehen“ kann um im Wasserreich zuzuschlagen. Neben Süßwasserfischen wie Tilapia frisst der Riesenfischer auch Invertebraten wie bspw. Krabben. Was steht wohl heute auf seinem Speiseplan? 🙂

Die wunderbare Vogelwelt am Chobe River

Nach unserer Begegnung mit dem Krokodil setzen wir unsere Bootstour mit dem 12 Sitzer fort und staunen über die wunderbare Vogelwelt, die sich hier am Fluss präsentiert. Hier gibt es Kormorane, die ihre nassen Flügel in der Sonne trocknen, und einen Schreiseeadler, der majestätisch seine Runden über unseren Köpfen dreht und dann auf einer Baumkrone landet.

Picture credit Hans-Georg Gruber

Wir sehen einen Riesenfischer  (engl. Giant Kingfisher), der seine Kräfte sammelt für eine bevorstehende Fischjagd. Er ist umgeben von einer farbenprächtigen Nachbarschaft, die aus zahlreichen Bienenfressern besteht, die auf ihren Ästen sitzen und ihre Umgebung beobachten.

Picture credit Hans-Georg Gruber
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Ein Storch, mit dem lustigen Namen Nimmersatt fliegt an uns vorbei auf der Suche nach einem stabilen Rastplatz. Was er wohl als nächstes fressen wird. 🙂

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Ein Krokodil und zwei Eindrücke

Picture credit Hans-Georg Gruber

Wir sind auf einer Bootstour im Chobe Nationalpark. Diesmal machen wir eine Tour mit einem kleineren Boot, das Platz für 12 Leute hat. Es liegt tiefer im Wasser, was den Vorteil hat dass man näher am Tiergeschehen sitzt. Allerdings habe ich nicht mit der Kontaktfreudigkeit des Bootsführers zu allen Tieren gerechnet. Und da wir vorne am Boot sitzen, bin ich not amused als unser Guide direkt zum Wasserufer steuert um uns ein Krokodil zu zeigen. Und meine Erwartungen werden noch übertroffen als er richtig nah an das Krokodil heranfährt.

Picture credit Hans-Georg Gruber

Instinktiv stehe ich auf und gehe nach hinten, was gleich mit einem Gelächter unserer Aussifreunde von hinten quittiert wird. It’s just a crocodile, don’t be scared, schreit mir einer der Australier entgegen. Culture clash at its best. Aus Australien kommen die furchtlosesten Menschen. Und wenn man mit dieser beeindruckenden Fülle an Wildlife aufwächst, dann lässt einen das natürlich kalt wenn man auf Tuchfühlung mit dem Krokodil geht. In Deutschland gibt es keine Krokodile im Vorgarten und trotzdem bin ich davon überzeugt, dass der schlafende Freund vor uns nicht ungefährlich ist. Es fehlt noch, dass einer der Australier aussteigt und das Krokodil anstupst um zu sehen wie tief es schläft. Das passiert aber nicht, auch weil wir hier real sind und nicht wie es im Fernsehen oft passiert, Tiere in ihrer Ruhe stören. Wir machen ein paar tolle Bilder von diesem beeindruckenden Vorfahren der Dinosaurier und setzen unserer Fahrt bald fort.

Pumba, ich mag dich!

Picture credit Hans-Georg Gruber

Zu meinen Lieblingstiere in der afrikanischen Savanne gehören ganz klar die wuseligen Warzenschweine. Und seit ich mitbekommen habe, dass Sie sich in Gruppen formieren können um Hyänen zu vertreiben, bin ich noch mehr gefeselt von diesen afrikanischen Schweinchen. Sie sind sofort bereit ihre großen Hauer zur Verteidigung gegen Fressfeinde einzusetzen. Kommt es jedoch unter untereinander zu Keilereien, werden die Kämpfe nur von Stirn zu Stirn und ohne Einsatz ihre Hauer ausgetragen.

Die Warzenschweine gehören zur Familie der echten Schweine und Sie lieben es sich im Schlamm zu wälzen um Parasiten zu vertreiben und sich vor Fressfreinden damit zu tarnen.

Picture credit Hans-Georg Gruber

Sie haben auch eine besondere Art zu fressen. Sie rutschen entlang des Bodens um zu grasen. Dabei stützen Sie sich auf ihre Vorderpfotengelenke und schieben sich so über den Boden. Es macht immer wieder Freude ihnen dabei zuzusehen.

Warum reissen Nilpferde ihr Maul so weit auf?

Picture credit Hans-Georg Gruber

Wir sind auf einer Bootssafari im Chobe National Park und staunen wieder einmal über diesen neuen, tollen Safaritag. Heute haben wir vor allem die Nilpferde im Blick. Ein Flusspferd kann zwischen 3 bis 5,5 m groß werden und zwischen 1,3 und 1,5 Tonnen wiegen. Nilpferde verbringen den größten Teil des Tages im Wasser und kommen bei der Abenddämmerung an Land um zu grasen und zu schlafen. Tagsüber gibt es auch kurze Grasphasen aber nicht lange weil die afrikanische Sonne der dünnen Nilpferdhaut schadet.

Sie sind soziale Herdentiere und können in großen Kolonien von bis zu 15o Tieren vorkommen. Während der Trockenzeit kommt es zu Territorial- und Fortpflanzungskämpfen zwischen den Männchen, wenn durch den niedrigeren Wasserstand der Platz für die Herdentiere reduziert wird.

Sieht man allerdings Nilpferde im Wasser, die ihr Maul im bis zu 150° Grad großen Winkel aufreissen, dann muss man sich laut dem San Diego Zoo nicht fürchten weil es sich hierbei um eine sog. passive Drohgebärde handelt. Beeindruckend ist die Drohgebährde auf alle Fälle.

Noch mehr Fellfarbtheorie

Das Thema Tierfell fesselt mich nach wie vor. Falls ihr euch den Artikel im National Geographic durchgelesen habt, dann habt ihr schon erfahren, dass die Farbe des Fells bzw. der Haut von den Melanozyten ausgeht. Diese Pigmentzellen sitzen entweder im Tierfell in den Haarfollikeln oder in der Haut neben den Follikeln. Die Verteilung der Melanozyten ist bei den Tieren ganz unterschiedlich, wie wir schon im vorangegangenen Artikel gesehen haben.

Bei Raubkatzen ist die Pigmentierung innerhalb der Familien unterschiedlich angelegt. Bei Geparden, die nicht der Gruppe der Großkatzen angehören sondern der Kleinkatzen, ist die Haut uniform hellbraun, wohingegen Tiger und Leoparden eine pigmentierte Haut haben. Löwen gehören wie die Tiger, Leoparden und Jaguaren zur Familie der Panthera, den Großkatzen und würden nach dieser Theorie eine ähnliche Fleckfärbung der Haut aufweisen wie ihre Fell wenn Sie denn gefleckt wären. Das sind Sie aber nicht aber ein Foto von diesen wunderbaren Tieren kann hier nicht schaden 🙂 Wir haben das Foto in Uganda im Queen Elizabeth National Park gemacht. Enjoy!

Picture credit Hans-Georg Gruber