Menschen und Schimpansen

Picture credit Hans-Georg Gruber

Die Wiege der Menschheit liegt in Afrika. Dort haben wir uns von unserem gemeinsamen Vorfahren mit dem Schimpansen
als Zweibeiner weiterentwickelt. Wissenschaftler vermuten, dass der aufrechte Gang auf zwei Beinen weniger Energie verbraucht als
der Gang auf allen Vieren.

Ist die bipedale Evolution des Menschen schnell oder graduell entstanden. Diese Forschungsfrage wird immer noch intensiv untersucht. Forscher haben in den 90er Jahren fossile Funde von einem gemeinsamen Vorfahren entdeckt, der eine menschliche Ferse besitzt und gleichzeitig über den charakteristischen affenähnlichen Daumen verfügt. Diesen Vorfahren nannten die Forscher Little Foot. Aufgrund dieser Entdeckung  geht die wissenschaftliche Gemeinschaft davon aus, dass sich die Entwicklung zum zweibeinigen Gehen graduell entwickelt haben muss. Das bedeutet, dass unsere Vorfahren sowohl am Boden als auch in den Bäumen gelebt haben. Die Lebensweise auf den Bäumen bot der Little Foot Gemeinschaft einen sicheren Schutz vor Raubtieren am Tag bzw. in der Nacht und ein großes Angebot an Früchten. Gleichzeitig konnten sich unsere Vorfahren in der Savanne besser orientieren bzw. sich fortbewegen, Der aufrechte Gang minimierte auch die Exposition vor zu starker Sonnenstrahlung.
Es ist für mich immer wieder beeindruckend in Kontakt mit unseren nächsten Verwandten, den Schimpansen zu kommen. Das obige Foto ist am Ende unserer Wanderung im Kibale Forest National Park in Uganda entstanden.

Ein Platten im Lochinvar Nationalpark

Wir sind auf dem Weg von Livingstone nach Lusaka um unsere Heimreise anzutreten.
Das sind 480km afrikanische Sandstrasse, die wir mit dem Bus fahren.
Wir wollen einen Zwischenstopp im Lochinvar Nationalpark einlegen. In unserem Reiseführer steht, dass man dort viele Vögel am Lake Manyeke beobachten kann. Wir übernachten in Monze und können über unsere
Vermieterin einen Fahrer organisieren.

Dieser Tag wird für mich zu einem der abenteuerlichsten Afrikaerlebnisse
werden. Wir starten früh weil wir abends mit dem Bus weiter nach Lusaka fahren möchten. Unser Fahrer Jake fährt mit hoher Geschwindigkeit über die sandige Strasse, die gespickt ist, mit scharfkantigen Steinen.
Wir passieren den Eingang des Nationalparks und nähern uns einem See. Wir halten an und beobachten die wunderbare Vogelwelt.
Auf einmal stellt Jake fest, dass ein Reifen des Autos schnell Luft verliert. Er hat einen Ersatzreifen aber kein Werkzeug.
Dann bemerkt er dass ein zweiter Reifen auch Luft verliert. Er drängt uns, einzusteigen um zum nächsten Rangerpoint zu fahren.
Wir fahren praktisch nur noch auf den Felgen als wir endlich den Rangerpoint erreichen. Im Innenhof liegt ein riesiger abgetrennter
Nilpferdkopf. Wilderer haben jagt auf dieses Nilpferd gemacht und haben den Kopf liegen lassen. Das Foto davon erspare ich euch hier.

Unser Fahrer kann einige Ranger mobilisieren ihm beim Reifenwechsel zu helfen, aber es gibt leider kein richtiges Werkzeug. Nachdem wir eine Stunde warten, werden wir von einem Ranger an den Parkeingang gefahren. Jake kann nicht sagen wie lange es dauern wird, aber er versichert uns dass wir bald weiterfahren können.
Wir werden ungefähr 4 Stunden warten müssen. Wir erkundigen uns, welche Alternativen es gibt damit wir weiter nach Lusaka fahren können. 
Einmal am Tag kommt ein Bus hier durch aber keiner weiss wann der Bus heute abfahren wird.

Wir verbringen die meiste Zeit in einem Kiosk und kommen mit einer Frau im mittleren Alter ins Gespräch, die sehr elegant afrikanisch gekleidet ist. Wir erfahren, dass Sie 7 Sprachen spricht, neben englisch vor allem afrikanische Sprachen.
Wir haben ein angeregtes Gespräch. Plötzlich hören wir aus der Ferrne den Bus heran fahren. Wir schnappen unser Gepäck und gehen auf die Strasse.
Der Bus hält und wir sehen, dass er bis zum letzten Platz mit Menschen belegt ist. Im vorderen Buseingang stehen große Eimer gefüllt mit Fischen. Wir erfahren, dass der Bus bis nach Lusaka fährt
und dass wir mitfahren können, wenn wir uns auf den Busboden setzen.
Da wir nicht wissen wann sich die nächste Gelegenheit ergibt um in Sambias Hauptstadt zu fahren steigen wir ein. Die Busfahrt wird sehr unterhaltsam.
Wir erfahren, dass es sich um eine afrikanische Fischergruppe handelt, die jedes Jahr um diese Zeit zu einem an den Park angrenzenden See fährt um dort ihren Jahresbedarf an Fischen zu fangen. Die Fische werden mit Hilfe von Salz getrocknet und so konserviert. Auf unserer Fahrt nach Lusaka halten wir immer wieder an um Fische an die Verwandschaft zu verteilen die in naheliegenden Dörfern lebt.
Nach 4 Stunden Fahrtzeit kommen wir müde aber sicher in Lusaka an und lassen uns glücklich auf unser Bett in unserer Jugendherberge fallen. Mwauka bwanchi!!