Wir sind auf einer Bootstour im Chobe Nationalpark. Diesmal machen wir eine Tour mit einem kleineren Boot, das Platz für 12 Leute hat. Es liegt tiefer im Wasser, was den Vorteil hat dass man näher am Tiergeschehen sitzt. Allerdings habe ich nicht mit der Kontaktfreudigkeit des Bootsführers zu allen Tieren gerechnet. Und da wir vorne am Boot sitzen, bin ich not amused als unser Guide direkt zum Wasserufer steuert um uns ein Krokodil zu zeigen. Und meine Erwartungen werden noch übertroffen als er richtig nah an das Krokodil heranfährt.
Instinktiv stehe ich auf und gehe nach hinten, was gleich mit einem Gelächter unserer Aussifreunde von hinten quittiert wird. It’s just a crocodile, don’t be scared, schreit mir einer der Australier entgegen. Culture clash at its best. Aus Australien kommen die furchtlosesten Menschen. Und wenn man mit dieser beeindruckenden Fülle an Wildlife aufwächst, dann lässt einen das natürlich kalt wenn man auf Tuchfühlung mit dem Krokodil geht. In Deutschland gibt es keine Krokodile im Vorgarten und trotzdem bin ich davon überzeugt, dass der schlafende Freund vor uns nicht ungefährlich ist. Es fehlt noch, dass einer der Australier aussteigt und das Krokodil anstupst um zu sehen wie tief es schläft. Das passiert aber nicht, auch weil wir hier real sind und nicht wie es im Fernsehen oft passiert, Tiere in ihrer Ruhe stören. Wir machen ein paar tolle Bilder von diesem beeindruckenden Vorfahren der Dinosaurier und setzen unserer Fahrt bald fort.