Salsa tanzen in Livingstone

Picture credit Hans-Georg Gruber

Wir sind in Livingstone gelandet. Die Stadtlage ist wunderbar um bequem die Victoria Falls und den Mosi-oa Tunya National Park zu besuchen. Wir bleiben eine Woche und übernachten in der entspannten Backpackers Lodge Fawlty Towers. Hier kann man entweder ein Zimmer mieten oder im eigenen Zelt schlafen. Man kann lecker essen oder aber auch in einer Gemeinschaftsküche seine eigenen Kreationen verwirklichen. Und man kommt mit vielen Leuten in Kontakt um sich über weitere Abenteuer auszutauschen. Wir haben Lust uns die Stadt anzuschauen. Wir kommen aber nicht weiter als 100m weil wir im Cafe Zembezi einkehren. Dort gibt es leckeres afrikanisch-westliches Fusion Food. Dolce farniente in Zambia at its best. Und als der Barkeeper eine Platte Salsa Musik auflegt, geht es mit uns durch und wir tanzen Salsa als einzige Gäste für die Kellner des Cafes. Die Kellnerinnen wirbeln mit uns in ihrem eigenen Tanzstil. An diesem Tag gibt es nicht nur Fusion Food sondern auch Fusion Dance.

Die Gehirnentwicklung bei Menschen und Schimpansen

Picture credit Hans-Georg Gruber

Der Mensch ist die Krone der Schöpfung. Diese Aussage findet man nicht nur im Lager der Kreationisten sondern ist auch ein beliebter Diskussionstoff innerhalb der wissenschaftlichen Gemeinschaft. Die Argumente dafür bleiben seit Darwins Evolutionstheorie bis heute dynamisch. Der Einsatz von Werkzeugen war ein beliebtes Argument, bis Jane Goodall und weitere Primatenforscher den Einsatz von Hilfsmitteln bei Affen während ihres Futtererwerbs beobachten konnten.

Der Mensch ist mit seiner Anpassungs- und Lernfähigkeit unumstritten eine sehr erfolgreiche Spezies, aber was genau macht ihn im Vergleich zu seinen Primatenverwandten so erfolgreich? Welche evolutiven Entwicklungen haben zur Geburt des Homo sapiens sapiens geführt? Ist es sein aufrechter Gang, die Zunahme des Gehirnvolumens während seiner Entwicklung und sein individueller Spracherwerb?

Es gibt Tiere, die aufrecht gehen können, wie z.B. Eichhörnchen, Känguruhs und Bären. Aber keines dieser Säugetiere verlagert sein Gewicht so prominent und über lange Zeit auf die Fußsohlen wie es beim Menschen der Fall ist. Es wurde lange darüber diskutiert, ob die Entwicklung des aufrechten Gangs kontinuierlich oder sofort stattgefunden hat. Mit der Entdeckung unseres Vorfahrens Little Foot haben wir Informationen darüber erhalten, dass die Entwicklung langsam stattgefunden hat.

Es gibt die Hypothese, dass der Spracherwerb und Gebrauch beim Menschen einzigartig ist. Die Sprache ist eine Eigenschaft, die beim Menschen nicht fest verdrahtet ist. Das bedeutet, dass ein Baby das in Deutschland geboren wird und in einer asiatischen Familie aufwächst ohne Probleme diese Sprachen lernen kann. Die Sprache lernen wir aufgrund von Nachahmung u.a. mit Hilfe von Spiegelneuronen. Bei Tieren wurde lange Zeit angenommen, dass es sich um einen angeboren Kommunikationsaustausch handelt, der im Gehirn bereits fest programiert ist. Aber dieses Bild scheint sich zu ändern. Es gibt Vögel die jedes Jahr neue „Dialekte“ lernen und singen können. Dabei werden Nervenzellen neu gebildet. Wenn man diesen Dialekt als Sprache definiert, dann wären Vögel in der Lage in ihrer Entwicklung Sprache neu zu lernen und anzuwenden. Man hat auch schon Affen eine Bildsprache erfolgreich beibringen können und die Affen haben auf kreative Art und Weise die Sprache kontextabhängig und neu anwenden können. Was wäre die Abstraktionsleistung für uns analog zu diesem Experiment?

Eine Ausnahmestellung im Tierreich nimmt die Gehirnzunahme beim Menschen während seiner Entwicklung ein. Bei keiner bis dato bekannten Spezies gibt es einen derart großen Gewichtsunterschied zwischen dem Embryogehirn mit 200g und dem adulten Menschengehirn, das im Durchschnitt 1,4 kg wiegt. Im Laufe der Entwicklung kommt es zu einer Zunahme der Gehirnmasse durch die Bildung von Nervenzellen und dem Ausbilden von zahlreichen Verknüpfungen ziwschen Nervenzellen aufgrund von neu gelernten Inhalten. Der Mensch ist in seiner Anpassungskompetenz und dem Erlernen von Fähigkeiten ein Ausnahmetalent. Menschen haben Möglichkeiten gefunden ein Leben in den unterschiedlichsten Gebieten der Welt zu führen wie bspw. am sibirischen Nordmeer, im Dschungel von Papua Neuguinea oder in der afrikanischen Steppe. Der Mensch war immer wieder erfolgreich darin sich mit den gegebenen Umständen an Unterkünften und Nahrungsangebot erfolgreich anzupassen. Und mit der Sesshaftigkeit und dem Ackerbau vor 12.000 Jahren gelang es dem Menschen Fertigkeiten zu entwickeln, die über die Überlebenssicherung hinaus gingen. Deshalb können wir heute auf den Mond fliegen und mit Freunden über Skype telefonieren.

Ausgewählte zitierte Literatur:

„Die Geschichte der Menschheit“ von Yuval Noah Harari

„Der Weg zum reifen Selbst“ von Moshe Feldenkrais


Menschen und Schimpansen

Picture credit Hans-Georg Gruber

Die Wiege der Menschheit liegt in Afrika. Dort haben wir uns von unserem gemeinsamen Vorfahren mit dem Schimpansen
als Zweibeiner weiterentwickelt. Wissenschaftler vermuten, dass der aufrechte Gang auf zwei Beinen weniger Energie verbraucht als
der Gang auf allen Vieren.

Ist die bipedale Evolution des Menschen schnell oder graduell entstanden. Diese Forschungsfrage wird immer noch intensiv untersucht. Forscher haben in den 90er Jahren fossile Funde von einem gemeinsamen Vorfahren entdeckt, der eine menschliche Ferse besitzt und gleichzeitig über den charakteristischen affenähnlichen Daumen verfügt. Diesen Vorfahren nannten die Forscher Little Foot. Aufgrund dieser Entdeckung  geht die wissenschaftliche Gemeinschaft davon aus, dass sich die Entwicklung zum zweibeinigen Gehen graduell entwickelt haben muss. Das bedeutet, dass unsere Vorfahren sowohl am Boden als auch in den Bäumen gelebt haben. Die Lebensweise auf den Bäumen bot der Little Foot Gemeinschaft einen sicheren Schutz vor Raubtieren am Tag bzw. in der Nacht und ein großes Angebot an Früchten. Gleichzeitig konnten sich unsere Vorfahren in der Savanne besser orientieren bzw. sich fortbewegen, Der aufrechte Gang minimierte auch die Exposition vor zu starker Sonnenstrahlung.
Es ist für mich immer wieder beeindruckend in Kontakt mit unseren nächsten Verwandten, den Schimpansen zu kommen. Das obige Foto ist am Ende unserer Wanderung im Kibale Forest National Park in Uganda entstanden.

Ein Platten im Lochinvar Nationalpark

Wir sind auf dem Weg von Livingstone nach Lusaka um unsere Heimreise anzutreten.
Das sind 480km afrikanische Sandstrasse, die wir mit dem Bus fahren.
Wir wollen einen Zwischenstopp im Lochinvar Nationalpark einlegen. In unserem Reiseführer steht, dass man dort viele Vögel am Lake Manyeke beobachten kann. Wir übernachten in Monze und können über unsere
Vermieterin einen Fahrer organisieren.

Dieser Tag wird für mich zu einem der abenteuerlichsten Afrikaerlebnisse
werden. Wir starten früh weil wir abends mit dem Bus weiter nach Lusaka fahren möchten. Unser Fahrer Jake fährt mit hoher Geschwindigkeit über die sandige Strasse, die gespickt ist, mit scharfkantigen Steinen.
Wir passieren den Eingang des Nationalparks und nähern uns einem See. Wir halten an und beobachten die wunderbare Vogelwelt.
Auf einmal stellt Jake fest, dass ein Reifen des Autos schnell Luft verliert. Er hat einen Ersatzreifen aber kein Werkzeug.
Dann bemerkt er dass ein zweiter Reifen auch Luft verliert. Er drängt uns, einzusteigen um zum nächsten Rangerpoint zu fahren.
Wir fahren praktisch nur noch auf den Felgen als wir endlich den Rangerpoint erreichen. Im Innenhof liegt ein riesiger abgetrennter
Nilpferdkopf. Wilderer haben jagt auf dieses Nilpferd gemacht und haben den Kopf liegen lassen. Das Foto davon erspare ich euch hier.

Unser Fahrer kann einige Ranger mobilisieren ihm beim Reifenwechsel zu helfen, aber es gibt leider kein richtiges Werkzeug. Nachdem wir eine Stunde warten, werden wir von einem Ranger an den Parkeingang gefahren. Jake kann nicht sagen wie lange es dauern wird, aber er versichert uns dass wir bald weiterfahren können.
Wir werden ungefähr 4 Stunden warten müssen. Wir erkundigen uns, welche Alternativen es gibt damit wir weiter nach Lusaka fahren können. 
Einmal am Tag kommt ein Bus hier durch aber keiner weiss wann der Bus heute abfahren wird.

Wir verbringen die meiste Zeit in einem Kiosk und kommen mit einer Frau im mittleren Alter ins Gespräch, die sehr elegant afrikanisch gekleidet ist. Wir erfahren, dass Sie 7 Sprachen spricht, neben englisch vor allem afrikanische Sprachen.
Wir haben ein angeregtes Gespräch. Plötzlich hören wir aus der Ferrne den Bus heran fahren. Wir schnappen unser Gepäck und gehen auf die Strasse.
Der Bus hält und wir sehen, dass er bis zum letzten Platz mit Menschen belegt ist. Im vorderen Buseingang stehen große Eimer gefüllt mit Fischen. Wir erfahren, dass der Bus bis nach Lusaka fährt
und dass wir mitfahren können, wenn wir uns auf den Busboden setzen.
Da wir nicht wissen wann sich die nächste Gelegenheit ergibt um in Sambias Hauptstadt zu fahren steigen wir ein. Die Busfahrt wird sehr unterhaltsam.
Wir erfahren, dass es sich um eine afrikanische Fischergruppe handelt, die jedes Jahr um diese Zeit zu einem an den Park angrenzenden See fährt um dort ihren Jahresbedarf an Fischen zu fangen. Die Fische werden mit Hilfe von Salz getrocknet und so konserviert. Auf unserer Fahrt nach Lusaka halten wir immer wieder an um Fische an die Verwandschaft zu verteilen die in naheliegenden Dörfern lebt.
Nach 4 Stunden Fahrtzeit kommen wir müde aber sicher in Lusaka an und lassen uns glücklich auf unser Bett in unserer Jugendherberge fallen. Mwauka bwanchi!!

Lion Power

Picture credit Hans-Georg Gruber

Wir haben auf unseren Reisen durch Botswana und Uganda immer wieder Löwen von unserem Jeep aus beobachten können. Es sind faszinierende Tiere, die uns schneller als man denken könnte wieder mit unseren Urinstinkten verbinden. Tagsüber ruhen Sie sich in der afrikanischen Steppe aus, weil Sie müde sind von ihrem nächtlichen Jagen. Diese Großkatzen wirken bei Tageslicht vom sicheren Jeep aus, alles andere als die Könige der Tiere. Sie strecken sich auf dem Boden aus und gähnen mit ihrem prächtigen Maul. Das erinnert uns sehr an das genüßliche Verhalten von Hauskatzen. Aber der Eindruck täuscht, denn die Jäger der Nacht hetzen ihre Beute unermüdlich zu Tode und packen dann gnadenlos zu. Wir haben auf einer Jeeptour im Chobe National Park am frühen Morgen eine Löwenfamilie beobachten können wie Sie ein Elefantenjunges fressen. Das ist für unsere städtischen Augen zwar grausam, in der Natur aber völlig natürlich. Trotzdem schaue ich mir lieber Elefantenbabys und Löwenbabys getrennt voneinander an.

Der Künstlermarkt MUKUNI PARK CURIO in Livingstone

Picture credit Hans-Georg Gruber

Nach unserer Walking Safari Tour, lassen wir den nächsten Tag etwas entspannt angehen und schauen uns den wunderbaren Künstlermarkt MUKUNI PARK CURIO in Livingstone an. Dort findet man wunderbare regionale, afrikanische Kunst. Ich habe dieses tolle Video von ‚Vic Stefanu gefunden der uns virtuell auf seine Tour durch den Markt mitnimmt. Die Händler haben sich seit unserer Reise in 2012 geändert. Aber unser Händler David im Stand 53 ist immer noch da. Er fertigt wunderbare Drucke von Tieren mit Naturfarben an. Wir haben 3 Bilder von ihm gekauft mit Motiven von Nashörnern, Elefanten und Eidechsen. David hält unser erstandenes Eidechsenbild auf dem Foto hoch. Ich freue mich, dass er immer noch seine wunderbare Kunst auf dem Markt verkaufen kann.

Eine Hyäne im Morgengrauen

Wir sind mit einem Jeep auf einem Early Morning Drive im Chobe National Park. Das ist einerseits wunderbar weil man unglaublich viele Tiere mit der aufgehenden Sonne beobachten kann. Andererseits ist es um 6 Uhr morgens in einem fahrenden Jeep auch sehr kalt und deshalb ist es wichtig dass man sich auch im warmen Botswana am Morgen warm anzieht.

Picture credit Hans-Georg Gruber

Wir sitzen mit einer Gruppe von „Birdern“ im Jeep die schon eifrig ihre riesigen Teleojektive präparieren um endemische graue Vögel vor einem grauen Hintergrund zu fotografieren, da hören wir von unserem Guide den Hinweis dass vor uns eine Hyänae sitzt. Das ist meine erste Beobachtung einer Hyäne auf einer Safari. Ich bin erstaunt wie groß Sie „live“ ist und dass Sie gar nicht hässlich ist wie man ihr immer nachsagt. Ihr assymmetrischer Körperbau erstaunt eben leicht den symmetrisch verwöhnten Tierliebhaber, Völlig unbeeindruckt von uns geht Sie ihren Weg. Zum Glück hat Yoyo das richtige Objektiv aufgeschraubt und kann einen schönen Schnappschuss des Raubtiers im Morgengrauen schießen.

Impalas zu Fuss und im Auto entdecken.

Impalas sind für mich die wunderschönen Rehe von Afrika. Auf unsere Walking Safari Tour konnten wir uns diesen grazilen Gazellen nur von weitem nähern. Sie haben einen ausgeprägten Geruchssinn und sind immer auf der Hut vor sich annähernden Fressfeinden. Und dazu gehören wir natürlich auch.

Picture credit Hans-Georg Gruber

Wenn wir Glück haben lassen Sie uns auf eine Distanz von 0,5 km an Sie heran. Aber bei einer weiteren Annhäherung bringt sich die komplette Herde in Sicherheit. Das Foto der grasenden Impalas im Sonnenuntergang haben wir von einem Jeep aus gemacht. Interessanterweise können Impalas unsere Witterung nicht im Auto aufnehmen, so dass man sehr nah an die Tiere herankommen kann.

Picture credit Hans-Georg Gruber

Bisher haben die Tiere mit diesem stinkenden, kantternden Gefährt noch keine Gefahr assoziiert. Und da die Menschen sich vorallem den schönen Tieren mit Fotoschussgeräten nähern und nicht mit Gewehren wird sich die negative Prägung mit Fahrzeugen auch in Grenzen halten.

Ein Foto für den National Geographic

Wir sind im Chobe River National Park auf einer Bootssafari und werden Zeuge wie ein Schreiseeadler von einer Baumkrone abhebt und in Richtung Wasser fliegt. Er zieht majestätisch ein paar Kreise über dem nassen Blau und schießt dann mit einer Präzision ins Wasser. Was dann passiert hat Yoyo geistesgegenwärtig und Photopreisverdächtig festgehalten.

Picture credit Hans-Georg Gruber
Picture credit Hans-Georg Gruber
Picture credit Hans-Georg Gruber
Picture credit Hans-Georg Gruber

Mal schauen ob sich Hans-Georg beim nächsten National-Geographic-Fotowettbewerbs mit bewirbt 🙂

Baobab, du mächtiger Affenbrotbaum

Picture credit Hans-Georg Gruber

Ich liebe den Affenbrotbaum. Er kann bis zu 2000 Jahre alt werden und ist damit der langlebigste Laubbaum der Erde. Der Baobab kann in eine Höhe von 5-25m wachsen und eine Stammdicke von 10-14m erreichen.Dadurch erhält der Baum oft ein flaschenförmiges Aussehen. Seine Rinde ist sehr feucht und kann dadurch den Baum vor Buschbränden schützen. Während der Regenzeit ist der Baobab in der Lage 140.000 l Wasser zu speichern. Von der Wasserspeicherung im Innern profitieren auch viele Tiere. Elefanten können die Rinde des Baumes aufbrechen und die feuchten Fasern fressen um sich während der Trockenzeit mit Wasser zu versorgen.

Die Frucht des Affenbrotbaumes ist besonders reich an Vitamin C, B und Calcium und dadurch ein wichtiges Nahrungsmittel für den Menschen. Und da die Bäume sehr alt werden können, sind Sie eine langjährige Nahrungsquelle für Menschen und Tiere.

Picture credit Hans-Georg Gruber

Ein Forscherteam hat nun einen Giganten in Zimbabwe entdeckt der 2400 Jahre alt geworden ist. In dieser Studie konnte das Team zudem dokumentieren, dass „veränderte, klimatische Bedingungen“, wie steigende Temperaturen und größere Schwankungen im Niederschlag, zu einem Baumsterben führt. Von den 20 ältesten Baobabs sind 9 Riesen in den vergangenen 13 Jahren aufgrund des Klimawandels abgestorben. Das sind traurige Nachrichten, auf der anderen Seite ist es gut dass diese Zusammenhänge entdeckt wurden damit man sich jetzt dem Fortschreiten des Waldsterbens entgegenstellen kann.