Come and see the mountain lion!

Picture courtesy Hans-Georg Gruber

Wir sind auf der Suche nach einem Hotel im Gebiet vom Corcovado National Park. Dabei stoßen wir auf die idyllische Lodge eines Amerikaners der uns mit den Worten empfängt, „übernachtet bei uns in der Lookout Lodge, denn es gibt hier Pumas zu sehen“. Der Übernachtungspreis ist nicht gerade niedrig (Anmerkung: das war im Jahr 2009) aber die Lodge hat dafür sehr komfortable Zimmer, eine spektakuläre Sicht auf den Playa Carate und das Meer und einen wunderschönen Garten mit vielen Tieren. Den „Mountainlion“ bekkommen wir dann als Video von ihm gezeigt. Keine Ahnung wann er diese Aufnahme gemacht hat. Wir werden keine Berglöwen sehen, aber mit Hilfe des „Stairway to heaven“ einen wunderschönen privat angebundenen Regenwald kennen lernen. Der Stairway to heaven ist eine Leiter, die den Garten der Lodge mit einem Hang verbindet. Oben angekommen sehen wir viele Spider Monkeys, die unbeschwert in den Baumkronen klettern.

Picture courtesy Hans-Georg Gruber

Wir sehen eine Rote Landkrabbe (Halloween Crab, Gecarcinus quadratus) und fragen uns wie Sie dort hingekommen ist.

Picture courtesy Hans-Georg Gruber

Und die wunderschönen, riesigen Blue Morphos (Morpho peleides limpida) bekommen wir auch zu Gesicht. Und jeder der schon mal versucht hat, einen Schmetterling zu fotografieren und keine Profiausrüstung hat, weiss was das für eine Kunst ist, ein gutes Foto zu schießen. 🙂

Picture courtesy Hans-Georg Gruber

Abends sitzen wir dann gemütlich in der Lodge bei einem leckeren Abendessen zusammen mit Gästen aus aller Welt und schwelgen in gemeinsamen Erinnerungen an die wunderbare Tier- und Pflanzenwelt in Costa Rica.

Pfeilgiftfrösche in Costa Rica

Picture courtesy Hans-Georg Gruber

Der Goldbaumsteiger (Dendrobatus auratus) ist 4cm groß und gar nicht so leicht im feuchten Regenwald zu entdecken. Dein zweiter Name, der Pfeilgiftfrosch kommt dadurch zustande, dass er gifitge Ameisen frisst und toxische Sekrete über die Haut aussondert, um sich vor Feinden zu schützen. Indigene Völker haben früher das Froschtoxin an ihre Pfeilspitzen appliziert um auf die Jagd zu gehen und ihre Beute zu lähmen. Wir haben die Fröschchen immer zufällig mit Hilfe ihrer bunten Hautfärbung inmitten ihres dichten Dschungelbiotops entdecken können.

Picture courtesy Hans-Georg Gruber

Und warum Pfeilgiftfrösche sich nicht selber vergiften und welche spannende evolutive Anpassung dadurch entstanden ist könnt ihr hier nachlesen. Viel Spass!

Eine große Faultierliebe

Picture credit Hans-Georg Gruber

Habe ich schon erwähnt, dass wir Faultiere lieben? Die gibt es in Costa Rica oft zu sehen, wenn man weiss wo Sie gerade abhängen. 🙂 Auf dem Fell des 60cm großen Dreifingerfaultiers (Bradypus variegatus) wachsen Algen, weil sich dort in der Regenzeit Wasser ansammelt. Das Faultierfell bietet Grün- und Rotalgen ein optimales Mikrobiotop.

Das unten angehängte Video ist zwar nicht von uns aber wir können uns an dem schwimmenden Faultier auf der Suche nach seinem Weibchen einfach nicht satt sehen. Viel Spass damit!!

Video credit: BBC Earth

Unser Nachbar, der Ara

Picture credit Miriam Mann

Wir sind am Corcovado National Park angekommen und suchen uns für die kommende Nacht eine Bleibe. Bevor wir morgen die anstrengende 6 stündige Wanderung zur Sirena Ranger Station unternehmen wollen, möchten wir die Nacht in einer gemütlichen Unterkunft verbringen. Die Luna Lodge liegt in der Nähe des Parkeingangs und bietet wunderschöne überdachte Plattformen auf denen man im Himmelbett und gleichzeitig draußen im Dschungel schlafen kann. Als wir gerade unser Gepäck ausräumen bekommen wir Besuch von einem scharlachrote Ara. Er gehört zur Lodge und es scheint so als wolle er jedem Neuankömmling einen Besuch abstatten.

Yoyo freundet sich gleich mal mit ihm an, indem er ihn etwas ärgert. 🙂

Picture credit Miriam Mann
Picture credit Miriam Mann

Aber der farbenprächtigen Ara hat eine schnelle Reaktion und kontert geschickt. Er hat wohl Erfahrung mit aufdringlichen Touristen 🙂

Picture credit Hans-Georg Gruber

Dann fängt er an unsere Inneneinrichtung neugierig zu inspizieren. Wir lassen ihn gewähren, und erkunden den Garten. Aussperren können wir ihn ja sowieso nicht.

Picture credit Miriam Mann
Picture credit Miriam Mann

Im Garten sind überall Futterstationen aufgebaut. Ein Coati (Nasua narica) frisst ein paar Bananen. Kolibris schwirren um eine Nektartrinkstation.

Picture credit Hans-Georg Gruber
Picture credit Hans-Georg Gruber

Pünktlich zum frühen Abend setzt der Regen ein und wir machen es uns in der Lodge gemütlich. Bevor wir unser offenes Zimmer erreichen, bekommen wir noch ein Gute Nachtkonzert von einer rießigen Kröte, die aus einem benachbarten Tümpel geklettert ist um uns einen Besuch abzustatten.

Picture credit Hans-Georg Gruber

Was für eine tolle, tierreiche Lodge!!

La Selva Forschungsstation

Picture credit Miriam Mann

Ich sitze mit einer Gruppe von internationalen Forschern beim Abendessen in der Forschungsstation La Selva und höre mir ihre Abenteuergeschichten an. Eine Wissenschaftlerin ist Texanerin und erzählt, dass sie Boas erforscht und in der texanischen Wüste mal eine Begegnung mit einer Schlange unter ihrem Zelt hatte. Die Schlange hatte sich unter das Zelt gegraben und fand es dort gemütlich und warm. Die Forscherin entschied, dass Sie an Ort und Stelle mit ihrem Zelt bleiben möchte und ihren neuen Schlafnachbarn akzeptiert.

Denise aus Österreich gesellt sich zu uns. Sie ist Fledermausforscherin und wurde beim Sichten ihres Netzes von einer 24 Stunden Ameise aka Bullet Ant (Paraponera clavata) gebissen. Sie ist 22mm groß und ihr Biss ist sehr schmerzhaft. Denise packt auch gleich ihre liebsten Schlangengeschichten aus, und zwar solche die Sie hier im Camp erlebt hat. Sie hatte mal nachts eine Begegnung mit der giftigsten Schlange in Costa Rica, der Terciopelo Lanzenotter aka Fer de lance (Bothrops asper). Allerdings dachte sie es handelte sich um die kleinere, ungiftige Variante die sog. falsche Lanzenotter (Xenodon rabdocephalus). Mutig verscheuchte Denise die hochgiftige Schlange, weil Sie sie fernhalten wollte von den Beutetieren, die die Wissenschaftler halten um ihre Fledermäuse anzulocken. Als man ihr am nächsten Morgen mitteilte, dass Sie gestern einer 2,50m große Lanzenotter begegnet war, ist Sie sehr dankbar, dass die Begegnung glimpflich abgelaufen ist. Mir wird aber schon mulmig bei dem Gedanken, dass ich vom Speisesaal quer über den Campus zu meinem Gästehaus in der Nacht ohne Taschenlampe laufen muss. Ich schlafe in dieser Nacht überhaupt nicht gut mit all den Schlangengeschichten in meinem Kopf.

Allerdings bin ich auch sehr beeindruckt von den mutigen Forscherinnen, die nachts mit ihren Netzen im finsteren Wald sitzen, um Fledermäuse zu fangen. Am nächsten Morgen breche ich wieder auf um zurück in die Hauptstadt zu fahren. Zwei Wochen später am Tag meiner Abreise begegne ich Denise lustigerweise wieder am Flughafen. Wir haben den gleichen Rückflug gebucht und tauschen uns emsig über unsere Erfahrungen im wunderschönen Costa Rica aus.

Walking Safari Tour by Night in Costa Rica

Ich bleibe für eine Nacht in der internationalen Forschungsstation La Selva im Norden von Costa Rica und habe für heute Abend eine Safaritour im Dschungel gebucht. Der Ranger empfängt mich an einem mächtigen Baumriesen an dem die Lianen und Epiphyten in Massen herunter hängen. In der Baumkrone ist das zuhause der Kinkajous (Potos flavus). Es handelt sich den Wickelbären, das sind 50cm große, baumbewohnende Kleinbären, die einen langen greiffähigen Schwanz haben um sich in den Bäumen klettern optimal zurecht zu finden. Der Ranger freut sich sehr über unseren Fund, weil diese Kleinbären sehr scheu und selten sind.

Wir setzen unsere Nachtwanderung fort. Er führt mich entlang eines Pfades in den tiefen Wald hinein, geführt von dem Scheinwerfer seiner Taschenlampe. Der Wald ist auch nachts nicht still, nur die Rufe bei Tag unterscheiden sich von den Nachtgeräuschen. Wir bleiben an einem Baum stehen und der Ranger beleuchtet einen Ast. Dort wohnen eine Vogelspinne und eine Greifschwanzlanzenotter (Bothriechis schlegelii). Ich beobachte Sie fasziniert wie Sie sich langsam durch das Geäst schlängelt. Die Nacht macht alle Lebewesen langsamer. Wir ziehen weiter und wir kommen an einen Tümpel. Im Scheinwerferlicht entdeckt sein erfahrenes Auge einen Glasfrosch (Hyalinobatrachium fleischmanni) und zwar den Fleischmanschen Glasfrosch.

Von weitem sehe ich etwas Grünes leuchtend schimmern. Es handelt sich um biolumineszente Pilze. Davon gibt es weltweit sehr wenige. Sie wenden diese hohe Stoffwechselaktivität auf um nachts Insekten anzuziehen, die dann ihre Sporen in andere Regionen verbreiten.

Beautiful Bird life in Costa Rica

Scharlachrote Macaos
Picture credit Hans-Georg Gruber

Die Vogelwelt in costa Rica ist sehr beeindruckend. Wir haben viele paradiesche Vögel in den Dschungelwäldern beobachten können. In diesem Blogbeitrag habe ich ein paar Bilder zusammengestellt. Viel Spass dabei. Scharlachrote Macaos (Ara macao) haben wir im Süden Costa Ricas, am Eingang zum Corcovado National Park gesehen.

Picture credit Hans-Georg Gruber

Auf unserer Wanderung zur Sirena Ranger Station haben wir einen Nacktkehlreiher (Tigrisoma mexicana) am Strand gesehen.

Picture credit Hans-Georg Gruber

Diesem Prachtexemplar von einem Specht, dem Linienspecht (Dryocopus lineatus) sind wir auch auf unserer Wanderung zur Sirena Station begegnet.

Ein männlicher Kurassow
Picture credit Hans-Georg Gruber
Ein weiblicher Kurassow
Picture credit Hans-Georg Gruber

Den großen Kurrassow (Crax rubra) haben wir sowohl als Männchen als auch als Weibchen am Strand in der Nähe der Sirena Ranger Station gesehen. Es sind wunderschöne großegwachsene, fasanenartige Vögel.

Picture credit Hans-Georg Gruber

Und an der Farbe des Rosalöfflers (Ajaia ajaja) kann ich mich gar nicht satt sehen; ein wunderschöner Vogel.

Geier und große Habichte konnten wir auch immer wieder auf unseren Reisen mit dem Suzuki Chimney am Strassenrand bewundern.

Picture credit Hans-Georg Gruber

Der gemeine, schwarze Habicht Buteogallus anthracinus ist 56cm groß und recht häufig in Costa Rica zu sehen. Dafür nicht weniger beeindruckend.

Picture credit Hans-Georg Gruber
Picture credit Hans-Georg Gruber

Neben diesen Greifvögeln gibt es auch zahlreiche Geier. Der Truthahngeier (Zopilote cabecirrojo) ist stattliche 76cm groß. Und sein Flug gleicht einem sanften Gleiten.

Neben den großen Vögeln gibt es natürlich auch die kleinen Vertreter. Der Kolibri darf in dieser Vogelliste natürlich nicht fehlen.

Picture credit Hans-Georg Gruber

Wenn es keine Blüten gibt dann freut sich der Kolibri auch über Zuckerwasser.

Picture credit Hans-Georg Gruber

Die violette Kronennymphe (Thaluranica colombica) ist eine Vogelart aus der Familie der Kolibris. Mit seinen 40-50 Flügelschlägen pro Sekunde stellt er mit dieser Leistung alle anderen Vögel in den Schatten.

Es lohnt sich diese wunderbare Vogelwelt zu entdecken. Costa Ricas Dschungelwelt ist dafür wirklich ein Paradies.

Yoyo bringt Klammeräffchen in Rage

Picture credit Miriam Mann

Nachdem wir am Morgen über das Tapir gestolpert sind, machen wir uns am frühen Mittag auf um im Dschungel nach Affen Ausschau zu halten. Wir folgen dem Rundgang in der Nähe der Station. Wenn man im Dschungel unterwegs ist, ist es wichtig auf dem Weg zu bleiben, weil man sehr schnell die Orientierung verlieren kann. Während wir an den sanften Baumriesen vorbeigehen, hören wir aus der Ferne ein wohlvertrautes Blätterrascheln, das entsteht wenn sich Affen durch das Geäst bewegen. Und kurze Zeit später treffen wir auf eine Gruppe von Klammeraffen (engl. Spider monkeys). Wir verlieben uns in eine Mutter mit ihren zwei Jungäffchen.

Picture credit Hans-Georg Gruber
Picture credit Hans-Georg Gruber

Yoyo verfällt in einen Fotografierrausch und schießt ein Bild nach dem anderen von den putzigen Tierchen. Das Klicken des Apparates hört nicht auf und auf einmal beginnt ein Jungäffchen sich daran zu stören. Es sträubt seine Haare, packt einen Ast mit beiden Händen und rüttelt ganz wild daran. Yoyo findet es lustig und schießt weiterhin viele Bilder. Das Äffchen schüttelt sich während dessen in Rage. Das Muttertier bleibt entspannt. Vielleicht ist Sie die Anwesenheit von Dschungeltouristen schon gewohnt?!

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Und ich freue mich über dieses grüne Blättermeer, in dem die Tiere sitzen und auf uns hinabschauen. Sie sind vielleicht 2m von uns entfernt. So nah bin ich noch keinen Affen begegnet.

In love with Tapiri

Es ist unser zweiter Tag, den wir auf der Sirena Ranger Station verbringen. Wir stehen mit den ersten Morgenstrahlen auf. Heute sind wir nicht von den Brüllaffen geweckt worden. Wir nehmen unser Fernglas und leichtes Gepäck und machen uns auf den Weg zu einer Flussmündung am Meer um nach paradiesischen Vögeln in der Gegend Ausschau zu halten.

Picture credit Miriam Mann

Während wir munter durch das Fernglas schauen, bemerken wir nicht, dass sich uns flussaufwärts ein Tapir nähert. Man kann es sogar schon auf dem ersten Foto erkennen. Könnt ihr es sehen?

Wir sind noch total gedankenversunken dabei, kleine Vögel in der Ferne auszumachen. Erst als das Tapir in der Nähe des Baumstamms an uns vorbeigeht, entdecken wir es. Und das Wort entdecken ist übertrieben, weil es so nah nicht mehr zu übersehen ist. Es fühlt sich nicht gestört durch unsere Präsenz und trottet langsam in einen angrenzenden Wald. Auf seiner Flanke entdecken wir Verletzungen durch eine Berglöwentatze.

Picture credit Hans-Georg Gruber
Picture credit Hans-Georg Gruber
Picture credit Hans-Georg Gruber

Wir sind schon lustige Tierbeobachter. Da müssen uns die Großtiere erst über die Füße stolpern, damit wir Sie entdecken. Wir sind total glücklich, dass wir das Tapir gesehen haben. Die Gegend ist bekannt dafür, dass man hin und wieder welche zu Gesicht bekommt. Es lohnt sich also früh aufzustehen!!

Brüllaffen wecken nicht sanft

Picture credit Hans-Georg Gruber

Wir haben unsere erste Nacht auf der Sirena Forschungsstation in unserem eigenen Zelt verbracht. Wir haben schon öfters in Costa Rica im Zelt geschlafen und da der Dschungel auch nachts nicht schläft, schlafe ich am besten mit Hilfe von Ohrstöpseln.

An diesem Morgen bin ich wirklich dankbar, dass Sie in meinen Ohren stecken als ich wach werde. Denn unsere Zeltstadt wir lauthals von einer Horde Brüllaffen geweckt. Brüllaffen gehören zu den lautesten Landsäugern der Welt. Sie können Pegel von bis zu 110 db erreichen. Das entspricht der Lautstärke einer Kreissäge. Und Brüllaffen leben zusammen in Horden. Also Horden von Kreissägen 🙂

Nur Elefanten (130db) und Löwen (115db) können bei den Landsäugern noch lauter werden. Aber wir sehen es positiv. Wer braucht schon einen Wecker wenn er im Dschungel schläft und einen Brüllaffen als Nachbarn hat?